Karfreitag und Ostern – Sterben und Leben

Berichte, Predigten und Fotos zum höchsten Feiertag der Christen

Am Abend des Lebens neuen Horizonten entgegen ?
Das Sterben des Heilands am Kreuz bedeutet ein neues Leben für den glaubenden Menschen

KarfreitagEs geht um Tod und Leben !

Ein Andacht von Pfarrer Günther Vogel aus der Pfarreiengemeinschaft Mülheim- Kärlich

Der Tod gehört zum Leben dazu. Wir rücken ihn immer wieder nach hinten, wie die Todesanzeigen meist auf den letzten Seiten der Zeitungen stehen.

Und wie plötzlich er manchmal kommen kann, das zeigen uns die Naturkatastrophen und Unglücksfälle und das erleben wir auch manchmal in unserem unmittelbaren Umfeld, in der Familie und im Freundeskreis. Tausendfach werden uns die Bilder vom Tod auch ins Haus geliefert durch die Medien aller Art.

Leid und Tod in Syrien, in Afrika und in allen Krisen- und Kriegsgebieten dieser Erde. Hinzu kommen ganz aktuell auch die Toten durch das Coronavirus. Wir schauen uns das im Fernsehen, im Internet und in den Zeitungen an, und haben Mitleid – und gehen dann doch zur Tagesordnung über.

Wir können zwar den Fernseher abschalten, aber vor dem Tod können wir nicht einfach abschalten, niemand kann dem Tod ausweichen.

Dann ist da noch das Sterben davor, bei dem man nicht weiß, wie schwer es ist, wie lange es dauert, mit viel Schmerzen es verbunden ist, und entstehen Fragen, ob man leicht loslassen kann, wie lange es dauert, mit wie viel Schmerzen das Sterben verbunden ist.

Und da ist auch noch die Frage vieler Menschen, was danach kommt. Gibt es überhaupt ein „danach“ ?

Wir Christen feiern die Auferstehung eines Toten als unser größtes Fest. Wir zweifeln nicht daran, dass Leiden, Sterben und der Tod schmerzlich zum Leben des Menschen dazugehören, aber wir glauben und vertrauen, dass wir nicht in ein Nichts fallen,sondern in die offenen Arme unseres Gottes, „der an der Tür steht“ und auf uns wartet wie ein barmherziger Vater auf den verlorenen Sohn.

Denn Er, unser Gott, ist in Jesus Christus selbst diesen Weg gegngen. Und diesen Weg gehen wir jedes Jahr neu mit Jesus mit. Wir begleiten ihn bei seinem Einzug in Jerusalem und jubeln ihm zu. Wir feiern mit ihm das letzte Abendmahl, bei dem er uns die Eucharistie als Zeichen seiner Gegenwart geschenkt hat. Wir gehen mit ihm am Karfreitag auf seinem Weg ans Kreuz, wir ertragen Leid und Kreuz mit allen Leidenden unserer Tag.

Wir wachen mit ihm in der Dunkelheit des Grabes am Karsamstag und singen in der Nacht aller Nächte fröhlich das Oster-Halleluja: Jesus lebt – und auch alle dürfen mit ihm Leben !

In österlicher Freude, getröstet und im Wissen, niemals ohne Gott sein und leben zu müssen, gestärkt im Glauben durch die Treue und barmherzige Liebe unseres Herrn und Heilandes, Jesus Christus, bekennen wir unseren Glauben an den dreifaltigen Gott.

In österlicher Freude, getröstet und im Wissen, niemals ohne Gott sein und leben zu müssen, gestärkt im Glauben durch die Treue und barmherzige Liebe unseres Herrn und Heilandes bekennen wir unseren Glauben an den dreifaltigen Gott.

Viele Dinge des Lebens haben ihren Wert derzeit verloren, doch noch ist längst nicht alles abgesagt

Worte aus dem Markus-Evangelium und Erläuterungen zur 11. Station des Kreuzweges Jesu

von Sabine Jordahn aus Hamburg:

—“ und in der neunten Studen rief Jesus mit lauter Stimme am Kreuz „Eli, Eli lama sabachtani“, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen ?“

„Die Gottverlassenheit Jesus am Kreuz gehört zu den tiefesten Geheimnissen unseres Glaubens. Mehr schweigen als reden, mehr verehren als fragen, , mehr danken als anklagen, das ist die Haltung des Menschen unter dem Kreuz. Jeus Christus ist gestorben für uns.

Ist diese Aussage vielleicht die einzige Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Leidens der Welt wie auch für unser persönlichen Leidens ? Christus hat sich sein Leidensholzselbst gewählt, weil er wusste, er, der Sohn Gottes, dass die Menschen aller Zeiten auf den Schrei ihres Erlösers warten. Er stieß diesen Schrei aus – für uns, er hängt am Kreuz- für uns, seine Haltung am Kreuz ist die Haltung der geöffneten Arme- für uns, Jesus Christus ist ein Narr der Liebe.

Herr, Jesus Christus, ich betrachte Dein Kreuz rette mich“.

Im 1. Korintherbrief des Paulus steht geschriebeben:

Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg ?

Sabine Johrdahn schreibt zu 13. Station des Kreuzweges , über die Auferstehung des Herrn:

Ostern, das Siegesfest der Christen lässt sichtbar werden, dass das Leiden und Sterben Jesu seinen tiefsten Sinn in seiner Verherrlichung hat. Aus Tod wird Leben und aus Leben Liebe. „Die Sonne, die mir lachet, st mein Herr Jesus Christ“, so dichtete Paul Gerhardt in dem Glaubensbewusstein, dass das Ziel seines Lebens die Auferstehung Jesu Christi ist. Die Umkehrung menschlich erfahrbarer Werte durch den Sieg des Heilandes über den Tod, das ist Ostern. Unser Lebensweg wird beschienen von der Ostersonne Jesu. Er gibt unserem Leben, Licht, Liebe, Wärem und Seligkeit…

Der auferstandene Herr Jesus Christus, Dank und Anbetung sei Dir, der Du mich hinein nimmst in Deinen Ostersieg !“.

Nicht alles ist abgesagt… Aufleben ist das Ziel

Konzerte sind abgesagt und Gottesdienste finden nur im Internet statt

Aufleben ist jetzt unser Ziel. Die von Absagen und Herunterfahren des öffentlichen Lebens geprägte, erste Phase der Corona-Zeit ist beendet. Nun leben wir in der Zweiten. Die Eisdiele ist zu – die Buchhandlung, die Handy- , die Blumenläden, die Restaurants, alle anderen Geschäfte und auch das Theater, die Konzertsäle . Die Kirchen, zumindest die katholischen, sind geöffnet, doch Gottesdienste gemeinsam mit den Gläubigen gibt es nicht. Wir nehmen die Sorgen der Menschen wahr. Wir bangen nun mit vielen Menschen , um deren Einkommen. Ängste, Sorgen. Diese Worte fand der evangelische Pfarrer Manfried Rademacher aus Weißenthurm zu Beginn seiner Osterpredigt, die per Internet bei YouTube übertragen wurde und fuhr fort: „Aufleben ist das Ziel. Ja, in der zweiten Corona-Phase erleben wir Gegensätzliches: Leid und Aufleben – Karfreitag und Ostern.Er ist auferstanden, um mit uns zu leben. Er will in uns leben und unser Aufleben. Das drückt der biblische Spruch aus: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben“1.. Wir sind nicht gebunden an die Trübsal der Seele oder an die Schmerzen des Körpers. Wir gehören auch nicht all den Fehlern und der Schuld, die zu unserem Leben gehören. Es geht nicht nach unten in die schwere Erde – es geht nach oben in den leichten Himmel. „Ich lebe“, sagt Jesus, „und ihr sollt auch leben.“ Es gibt niemals einen Grund, sich aufzugeben. Dafür gibt es mindestens einen Grund zur Zuversicht: dass Jesus lebt und er auf seine Weise auf uns acht gibt; auch jetzt, in den Tagen oder Wochen von Corona. Der Weg, auch wenn wir es manchmal nicht erkennen können, zeigt nicht nur nach oben – er g e h t auch nach oben zum auferstandenen Christus.“