Distanz , Nähe und Corona, wie geht das zusammen ? Anmerkungen zu einer aktuellen Situation

Abstand halten, Mund-Nase-Schutz und nur „Nebenbei-Gespräche“ , das ist der Alltag !

CORONA – und kein Ende ? Eine Gesellschaft ohne Perspektiven und wirklich hilfreiche Unterstützung ?

Wann kehren wir zur Normalität (was heißt das schon ?) zurück ? Wissenschaftler, Ärzte jeglicher Couleur, Politiker und solche, die meinen es zu sein, Pychologen Philosophen, Fernsehmoderatoren und solche, die glauben sie hätten den großen Überblick, und natürlich ganz „normale“ Menschen und Leserbriefschreiber “, die allesamt meinen, sie müssten ihre teilweise verworrenen Gedanken anderen mitteilen sind zwar zumeist Ausdruck ihres persönlichen Unbehagens. Möglicherweise sind sie aber auch Ausdruck einer individuellen Verzweiflung ist, die aber insgesamt keinen besonderen Sinn zur realitätsgerechten Verarbeitung dieser bisher nie dagewesenen Pandemie ergeben.

Vielmehr machen sie diese Virenseuche mit ihren oft besonders starken emotionalen Empfindungen und Äußerungen noch schlimmer und übertragen ihre Befürchtungen und Ängste auch auf Kinder und insbesondere auf ältere Menschen, die zu besonders risikoträchtigen Personen erklärt werden und durchaus berechtigte Ängste zum Ausdruck bringen, dass man ihre Persönlichkeit nicht mehr zu würdigen weiß.

Und dann gibt es auch noch die Theologen, die sogar in Talk-Shows auftreten und die glauben, mit ihren Glaubensbekenntnissen und durchaus gut gemeinten Worten und religiösen Interpretationen die sowieso schon seelisch arg mitgenommenen Mitmentschen beruhigen zu können und sind doch auch nicht unbedingt die wahren Beruhiger in der derzeitigen unguten Situation, die von Politiker jeglicher Couleur. Sie glänzen zwar mit „Durchhalteparolen“ und entsprechenden Apellen an Solidarität und Achtsamkeit und sorgen damit für Aufmerksamkeit und glauben, dass mit rigorosen, das Grundgesetz häufig verletzenden Maßnahmen diese Krise mit Abstandsregelungen, Maskentragen, generellen Veranstaltungs- und mit Verboten von Gottesdiensten Kleingruppentreffen, m und Geschäftsschließungen bewältigen zu können.

So richtig glücklich scheint der Zeitgenosse mit seiner „Maske“ nicht unbedingt zu sein, doch man will ja nichts Falsches tun

Sie alle „meinen es gut“ mit uns verunsicherten, mehr oder minder, richtig oder falsch informierten, bisher eigentlich ganz normalen Menschen und verängstigten uns doch alle umso mehr.Aber mit dem Nasen/Mundschutz“, wird alles sicher bestimmt besser und wir können beruhigter sein –( oder doch nicht ?) wenn solche teilweise rigorosen Beschränkungen sogar mit Polizei und Ordnungsamt sanktioniert werden

Dann gibt es aber auch doch die „dem Volke auf das Maul“ schauenden Politiker, die mit mahnenden, tröstenden, aufklärenden oder auch verwirrenden Worten das eine oder andere rosarote Bonbon in die Menge werfen, um zumindest ein bißchen zu beruhigen, damit das Volk nicht allzu aufmüpfig auf die restrikten Anordnungen, auf die Einschränkungen der im Grundgesetz verankerten Grundrechte oder zum Beispiel auf die Schließung von Kinderspielplätzen reagieren. Was mit der Schließung von Kindertagesstätten, Schulen und Spielplätzen angerichtet wird, wird den „wohlmeinenden Machern“ aber kaum bewusst. Vielmehr tragen solche Maßnahmen, die nach Meinung der Politiker alternativlos sind, zur unerfreulichen Eskalation der familiären Verhältnisse bei. Sogar „ Spitzeldienste“ werden anregt, um zum Beispiel solche „Menschengruppen“ anzuzeigen, die es gewagt hatten , doch tatsächlich für kurze Zeit zu Dritt zusammenzusein und dann von den Beamten des Ordnungsamtes mit Strafen von bis zu 250 Euro zu belegt werden.

Ein Plausch unter dem Fenster mag ja ganz nett sein – doch Begegnungen sind eben doch schöner

Außerdem, und das ist zweifellos ein mehr als bedenkliches Symptom für diese äußerst schlimme Zeit, werden elementare Grundsätze unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung über Bord geworfen, was zweifellos eine schlimme Situation darstellt. Wussten Sie eigentlich schon, dass in Östereich und Deutschland den Pfarrern verboten ist, einem Sterbenden die letzte Ölung bzw. das letzte Abendmahl zu reichen ? Ihnen drohen bei gegensätzlichem Handeln Strafen, was ja bereits bei „Zusammenballungen“ von mehr als drei Menschen geschehen ist.

Kinder wollen spielen, doch wo dürfen sie das ?

Heute habe ich die Worte eines evangelischen Pfarrers gelesen, der in seinem Predigttext seine Hoffnung kundtat, und Gott darum bittet, dass nun bald eine sogenannte Herdenimmunität erreicht wird, wobei dies dann ein Ende der derzeitigen Corono-Aära einläuten würde. Einmal davon, dass eine solche „Herdenimmunität“ auch nicht gerade von gestern auf morgen zustande kommen kann, wäre es dem „lieben Gott“ wahrscheinlich wohl lieber gewesen, wenn sich die Menschen schon früher einmal mehr um das Wohlergehen dieser Welt mitsamt ihrer stetig steigenden Luft – und Umweltverpesstung, der Missachtung und der Verschlechterung der klimatischen Bedingungen, der Aufrüstung der Waffenarsenale kümmern, deren Einsatz die Weltbevölkerung gleich um einen großen Teil reduzieren würde . Wo bleiben die Aufrufe und Aktivitäten der Politiker das Elend und die Armut der Menschen in vielen Ländern der Erde zu beenden und wo ist eine effektive Handlungsstrategie festzustellen, wie und auf welche Weise die Flüchtlingsströme verhindert werden können ? . Wer sich mit all diesen existenziellen Problemen in dieser von Gott so gut erschaffenen Welt ebenso ernsthaft kümmert wie um diese sogenannte Corona-Krise, dann wären wir zweifellos ein Stück weiter bei der Suche nach einem menschwürdigen Dasein für alle Menschen dieser Welt.

Der Pfarrer sagt auch, dass ihm und sicher vielen anderen Zeitgenossen, etwas besonders Wichtiges in diesem derzeitigen wenig erfreulichen Dasein fehlt: Es ist die Nähe zu Menschen und die Begegnung miteinander, der unbeschwerte persönliche Gedankenaustausch, das Lachen und und die gute Gemeinschaft, die das Leben doch erst sinnvoll und „menschlich“ werden lässt. Und diese Nähe, das Gespräch , das gemeinsame Tun, Lachen und Frreuen ist einfach unersetzbar und ist in einem sozialen Gemeinwesen von besonderer Wichtigkeit. Und so bittet der Geistliche Gott darum, ihm und seinen Mitmenschen Geduld und Ausdauer, Zuversicht, Hoffnung und bald wieder zwischenmenschliche Nähe zu schenken, um trotz der derzeit einzuhaltenden Distanz und der erkennbaren Entfernung voneinander nicht mut- und kraftlos zu werden.

Bei Sonnenschein und einem guten Buch muss man ja nicht unbedingt „unter Leute“ sein – doch immer nur auf dem Balkon ?

In seinem MORGENGEBET, das er bei einem Oneline-Gottesdienst gesprochen hat, heißt es:

Gott, und wieder ist es Morgen geworden.

Doch immer noch ist der Alltag – weit weg.

Immer mehr spüre ich, was mir fehlt:

Die Nähe zu Menschen und die direkte Begegnung,

der unbeschwerte Austausch und die Gemeinschaft.

Ich bitte dich um Geduld und Ausdauer,

aber auch um die Möglichkeit mit kritischem Denken

an der Diskussion über entsprechende Maßnahmen

zur Bewältigung dieser „Corona-Krise“ teilzunehmen)

…sowie um Zuversicht und Hoffnung,

um Nähe trotz Entfernung !

Digitale Gottesdienste sind keine Seltenheit

Diesen obdachlosen Mann in der Einkaufstraße kümmert Corona nicht unbedingt